Ultraschall vom Bauchraum bei Internisten Ärztin führt einen Ultraschalll vom Bauch eines männlichen Patienten durch | © © Adobe Stock, Drobot Dean, Pixel-Shot

Innere Medizin

Die Innere Medizin, auch Interne Medizin genannt, befasst sich mit der Diagnostik und nicht-operativen Behandlung der Krankheiten und Störungen innerer Organe und des gesamten Körpers. Sie widmet sich der Prävention, Diagnostik, konservativen Therapie und Rehabilitation von Krankheiten innerer Organe wie Atmungsorgane, Herz-Kreislauf-System, Verdauungssystem, Nieren und ableitende Harnwege sowie Blut und blutbildende Organe.

Internisten finden
Inhalt

Vorsorge Krankheiten und Symptome Untersuchungen und Diagnostik Körper- und Themenbereiche Termin bei Internisten gesetzliche und private Leistungen Checkliste für Ihren nächsten Termin FAQ

Vorsorge

  • Auffrischung wichtiger Impfungen gemäß den aktuellen Empfehlungen der STIKO: Diphterie und Tetanus (alle zehn Jahre), Keuchhusten, auch Pertussis genannt (einmalig), Masern (bei unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder bei nur einer Impfung in der Kindheit), Covid-19 Basisimmunität (ab 60 Jahre jährliche Auffrischung), Grippe/Influenza (järhlich im Herbst), Pneumokokken, Gürtelrose/Herpes Zoster
  • Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen: Check Up (für 18 - 34 Jährige einmalig, ab 35 Jahre alle drei Jahre möglich), Test für Hepatitis B und C (einmalig ab 35 Jahre), Check Bauchaortenaneurysma für Männer ab 65 Jahren
  • Krebsfrüherkennung: Prostata- und Enddarmkrebsvorsorge für Männer ab 45 Jahren, Darmkrebsvorsorge für Männer und Frauen ab 50 Jahren
  • Lebensstilberatung:  Verhaltensbezogene Primärprävention z.B. Ernährungsempfehlungen, Gewichtsmanagement, Raucherentwöhnung, Bewegungsempfehlungen, Stressmanagement zur Verbesserung des Lebensstils und der Gesundheit
  • Verwaltung von Risikofaktoren: z.B. Bluthochdruck, Diabetes und Fettleibigkeit

 

Krankheiten und Symptome:

Schilddrüse

Schilddrüsenunterfunktion - ICD Code E 03.9
  • unerklärliche Gewichtszunahme
  • Schwellungen in Gesicht und Augenbereich
  • raue, verdickte Haut
  • ungewöhnliche Kälteempfindlichkeit
  • Haarausfall
  • Verstopfung
  • Heiserkeit
  • niedriger Blutdruck
  • langsamer Herzschlag
  • Zykussstörung
  • Abnahme von Libido, Potenz und Fruchtbarkeit
  • Verlangsamung der Reflexe
Schilddrüsenüberfunktion - ICD Code E 05.9
  • dauerhaft erhöhter Puls
  • Bluthochdruck
  • Engegefühl in der Brust
  • Herzrhytmusstörung
  • Schlafprobleme
  • Nervosität
  • Stimmungsschwankungen
  • vermehrtes Schwitzen
  • ungewohnte Wärmeempfindlichkeit
  • Gewichtsverlust
  • Durchfall
  • Zyklusstörungen

Schilddrüsenkrebs - ICD Code C.73

  • Knoten in der Schilddrüse
  • Schmerzen im Hals, in den Ohren und am Hinterkopf
  • Heiserkeit
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Gewichtsverlust

Struma (Kropf) - ICD Code E.04

  • Druck- und Engegefühl im Hals
  • Heiserkeit
  • Luftnot und Atemgeräusche bei bestimmten Bewegungen und unter Belastung
  • Schluckbeschwerden
  • Blutstau im Kopf
  • Kropf evtl. tastbar

Atemwege

Asthma bronchiale - ICD Code J.45
  • pfeifende Atmung
  • Husten
  • Engegefühl in der Brust
  • Kurzatmigkeit
  • Luftnot
 

Speiseröhre und Magen

Speiseröhrenentzündug (Ösophagitis) - ICD Code K.21
  • Schluckbeschwerden
  • Schmerzen hinter dem Brustbein
  • Sodbrennen
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • saures Aufstoßen
  • Symptome verbessern sich im Stehen und verschlechtern sich im Liegen
Magenschleimhautentzündung (Gastritits) - ICD Code K.29
  • starke Magenschmerzen, die in den Rücken ausstrahlen können
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Druckempfindlichkeit am Magen
  • Blähungen
  • Völlegefühl
  • Appetitlosigkeit
  • Aufstoßen

Magengeschwür - ICD Code K.25

  • Druck- und Völlegefühl
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Herzstechen
  • Sodbrennen
  • Kreislaufprobleme
  • Blähungen
  • Stuhlunregelmäßigkeiten
  • Appetitlosigkeit
  • Abneigung gegen bestimmte Speisen

Magenkrebs - ICD Code C.16

  • Übelkeit
  • Druck- und Völlegefühl
  • Schluckbeschwerden
  • anhaltendende Oberbauchschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Schwäche
  • Abgeschlagenheit
  • blutiges Erbrechen
  • schwarzer Stuhl ("Teerstuhl")
  • plötzlicher starker Gewichtsverlust

Reizmagen - ICD Code F.45.3

  • Schmerz im Oberbauch (gürtelförmig, aber auch unbestimmt möglich)
  • Druck- und Völlegefühl
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Sodbrennen
  • Abneigung gegen bestimmte Speisen
  • Appetitlosigkeit
  • Blähungen
  • Verstopfung und Durchfall abwechselnd
  • Kreislaufprobleme
  • Herzsstechen
  • vermehrtes Schwitzen

Bauchspeicheldrüse

Diabetes Mellitus - ICD Code E.10 - E.14
  • vermehrter Harndrang
  • starker Durst
  • Konzentrationsstörungen
  • Schwäche
  • Müdigkeit
  • Sehstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Juckreiz
  • trockene Haut

Mukoviszidose - ICD Code E.84

  • salzhaltigerer Schweiß
  • chronischem Reizhusten
  • Atemnot
  • zäher, dickflüssiger Schleim
  • gestörte Fettverdauung
  • Durchfall

Bauchspeicheldrüsenentzündung - ICD Code K.86

  • Übelkeit (akut und chronisch)
  • Erbrechen (akut)
  • Fieber (akut)
  • aufgeblähter, empfindlicher Bauch (akut)
  • Kreislaufprobleme (akut)
  • niedriger Blutdruck (akut)
  • Gelbsucht (akut)
  • evtl. Blutergüsse am Bauchraum (akut, in schweren Fällen)
  • evtl. Wasseransammlung im Bauch oder Lunge (akut, in schweren Fällen)
  • Appetitlosigkeit (chronisch)
  • Unverträglichkeit fetter Speisen (chronisch)
  • Durchfälle (chronisch)
  • glänzender Stuhl (chronisch)
  • Gewichtsverlust (chronisch)

 

Milz

Splenomegalie - ICD Code R.16
  • viel zu frühes Sättigungsgefühl (eingeengter Magen)
  • Völlegefühl
  • Bauchschmerzen im linken oberen Bereich
  • tastbare Milzvergrößerung

Milzruptur - ICD Code S.36

  • Schmerzen im linken Oberbauch
  • Schmerzausstrahlung in die linke Flanke oder Schulter
  • harte Bauchdecke
  • niedriger Blutdruck
  • hohe Herzfrequenz
  • evtl. Atemnot
  • evtl. Schockzustand
  • evtl. äußerlich sichtbare Verletzungen wie Prellungen, Rippenbrüche etc.

Leber

Leberzirrhose - ICD Code 74.4 - 74.6
  • Müdigkeit
  • Abgeshlagenheit
  • vermehrte Leistungsminderung
  • Übelkeit
  • Blähungen
  • Druck- und Völlegefühl im Oberbauch
  • sternförmige Bildung von neuen Blutgefäßen (spider naevi)
  • Lacklippen, Lackzunge
  • gerötete Handballen
  • Weißnägel
  • Verlust der Behaarung
  • Gefäßzeichnung am Bauch erkennbar
  • Gelbsucht
  • dunkler Urin
  • helle Stuhlfarbe
  • gelbliche Hautfärbung
  • Wassereinlagerungen
  • Kurzatmigkeit
  • Nasenbluten
  • Krampfadern in der Speiseröhre
  • Abmagerung
Hepatitis A - ICD Code B.15
  • Kopfschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Fieber
  • Schmerzen am rechten Rippenbogen
  • Gelbsucht
  • dunkler Urin
  • Hellfärbung Stuhl
  • Milzvergrößerung

Darm

Colitis ulcerosa - ICD Code K.51
  • blutig-schleimige Durchfälle
  • häufige nächtliche Toilettengänge
  • Bauchschmerzen
  • Fieber
  • evtl. Gewichtsverlust
  • Abgeschlagenheit
  • Entzündungen der Gelenke
  • evtl. Osteoporose
  • Entzündungen der Augen
  • kleine Geschwüre unter der Haut
Divertikulose - ICD Code K.57
  • harter, fester Stuhlgang
  • Schmerzen im linken Unterbauch
  • Verstopfung
  • vorhandene Fisteln
  • Fieber

Darmkrebs - ICD Code C.18

  • Blutbeimischung im Stuhl
  • Nachtschweiß
  • Gewichtsverlust
  • Fieber
  • Müdigkeit
  • fauler/eitriger Stuhlgeruch
  • häufiger Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall
  • Schmerzen im rechten Unterbauch

Nieren

Nierensteine - ICD Code N.20.0
  • Ziehen oder Drücken in der Flankengegend
  • evtl. geringe Menge Blut im Urin
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • aufgeblähter Bauch
  • Fieber
  • stechende, ziehende Schmerzen bei Steinen im Harnleiter
  • evtl. Koliken
  • Angst und Unruhe
Nierenschwäche - ICD Code N.18
  • Ödeme in Beinen, Lunden oder an den Augen
  • erhöhter Kalium-Spiegel
  • Schwindel
  • verlangsamter Herzschlag
  • Durst
  • niedriger Blutdruck oder zu hoher Blutdruck
  • trockene Schleimhäute
  • kolikartige Schmerzen
  • heller oder roter Urin

 

Untersuchungen und Diagnostik

  • Vitalwertecheck: Blutdruckmessung, Puls, Sauerstoffsättigung, ggf. Temperatur und Atemfrequenz
  • Körperliche Untersuchung: Abtasten der Lymphknoten und des Bauchraumes, Beurteilung der Reflexe, Untersuchung von Rachen und Augen, Überprüfung der Haut auf Krankheitsanzeichen wie z.B. Schwellungen, Rötungen, Wassereinlagerungen, Austrocknung, Blässe oder gelbliche Verfärbung
  • Elektrokardiografie (EKG): schmerzfreie Messung der Herzströme
  • Ultraschall: ermöglicht genauere, schmerzfreie und schnelle Untersuchung der Organe, Blutgefäße, Lymphknoten und Gelenke
  • Endoskopie: Inspektion der inneren Organe mit einem flexiblen Schlauch und Minikamera, ggf. unter dem Einsatz von lokaler Betäubung und Beruhigungsmitteln
  • Laboruntersuchungen: je nach Bedarf werden Blut-, Urin- und Stuhlproben genommen und analysiert
  • Szintigrafie: Zustand und Durchblutung der Organe können mittels radioaktivem Jod sichtbar gemacht und beurteilt werden
  • Herzkatheteruntersuchung: Invasives Verfahren, bei dem ein Katheter in die Blutgefäße eingeführt wird, um das Herz und die Blutgefäße zu untersuchen, meist mit einem Röntgen-Kontrastmittel
  • Tests für Hormone und Stoffwechsel

 

Körper- und Themenbereiche  

  • Kardiologie (Herz)
  • Gastroenterologie (Verdauungstrakt)
  • Hepatologie (Leber)
  • Nephrologie (Nieren)
  • Endokrinologie (Hormone)
  • Diabetologie (Diabetes)
  • Infektiologie (Infektionskrankheiten)
  • Immunologie (Immunsystem)
  • Rheumatologie (Gelenke)
  • Angiologie (Blutgefäße)
  • Pneumologie (Atmungsorgane)
  • Hämatologie (Blut)
  • Onkologie (Krebs)
  • Innere Intensivmedizin

 

Termin bei Internisten und Internistinnen

Was sollte ich bei meinem Termin bei Internisten und Internistinnen beachten?

Viele Fachärzte benötigen eine Überweisung vom Hausarzt, bitte informieren Sie sich hierüber bereits bei Terminvereinbarung. Es kann mehrere Wochen bis Monate dauern um einen freien Termin bei Fachärzten und Fachärztinnen der inneren Medizin zu erhalten. In Akutfällen können Hausärzte und Hausärztinnen oft schneller einen Termin vermitteln. Bitte erkundigen Sie sich auch, ob Sie nüchtern zum Termin zu erscheinen, z.B. für bestimmte Blutuntersuchungen und welche medizinischen Unterlagen Sie mitbringen sollen. Die regelmäßige Einnahme von Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln, Angabe zum Impfstatus und hormoneller Verhütung, sind wichtige Informationen für die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen. Da Internisten und Internistinnen oft Untersuchungen am Körper der Patienten durchführen, empfiehlt es sich bequeme Kleidung zu tragen, die sich leicht an- und ausziehen lässt.

Die durchzuführenden Untersuchungen sind oft abhängig von der Anamnese, so lässt sich die Gesamtzeit, die Sie für einen Termin einplanen sollten, schwer vorhersagen. Hierdurch können auch die Wartzeiten im Wartezimmer zwischen 20 und 60 Minuten variieren.

 

Gesetzliche oder private Leistungen

Gesetzliche Leistungen
Privatleistungen
  • Gesundheitsuntersuchungen
  • Blutzucker- und Cholesterinmessungen
  • Laboruntersuchungen
  • Verfahren zur Überprüfung von Organfunktionen und Blutwerten
  • Behandlungen und Therapien
  • Blutbild zur Gesundheitsvorsorge
  • Reisemedizinische Beratung inkl. Impfberatung
  • Tauglichkeitsprüfungen
  • Sportmedizinische Untersuchungen und Beratungen
  • Blutgruppenbestimmung
  • weitere Ultraschalluntersuchungen ohne medizinische Indikation

 

Checkliste für Ihren nächsten Termin

 

 

 

 

 

 

 

Häufig gestellte Fragen

Die Bezeichnung "Hausarzt" ist kein medizinisches Fachgebiet nach der Weiterbildungsverordnung der Bundesärztekammer. Zumeist handelt es sich um Fachärzte/Fachärztinnen für Allgemeinmedizin. Behandelt wird ein lange bestehender, lokaler, fester Patientenstamm im allgemeinärztlichen Bereich und in der psychosomatischen Grundversorgung. Auch Fachärzte/Fachärztinnen für Innere Medizin können als Hausärzte/Hausärztinnen tätig sein, wenn zusätzlich die Ausbildung zum/zur Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin erfolgreich absolviert wurde. Praktische Ärzte und Ärztinnen besitzen keine Facharztanerkennung, daher wird der Titel seit 1992 nicht mehr vergeben.

Vorraussetzung für die Ausbildung Facharzt/Fachärztin für innere Medizin, ist ein reguläres sechsjähriges Medizinstudium. Nach Bestehen des Studiums wird eine Berufserlaubnis ausgestellt, die sogenannte Approbation. Erst im Anschluss kann die Facharztausbildung zum/zur Facharzt/Fachärztin für innere Medizin erfolgen. In den ersten drei Jahren wird diesselbe stationäre Basisausbildung durchlaufen, wie für den/die Facharzt/Fachärztin für Allgemeinmedizin. Im weiteren Abschnitt wird sich auf das Fachgebiet Innere Medizin spezialisiert. Insgesamt dauert die Ausbildung zum Facharzt fünf Jahre in Form einer Assistenzarztstelle. Die Inhalte der Ausbildung sind in der Weiterbildungsverordnung der Bundesärztekammer geregelt. Erst nach erfolgreichem Bestehen einer Facharztprüfung, wird der Titel Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin verliehen. Anschließend kann der Facharzt/die Fachärztin sich in den Schwerpunkten der Inneren Medizin weiter spezialisieren und/oder aus 33 weiteren Zusatzqualifikationen wählen.

Seit 2014 entscheiden sich immer mehr junge Ärzte und Ärztinnen für das Fachgebiet Innere Medizin. Mit einem Anstieg von 14,4% wuchs die Anzahl an Internisten und Internistinnen in Deutschland im Jahr 2023 auf 11.136. 41,1% von ihnen arbeiten in einer Berufsausübungsgemeinschaft. Auch sehr beliebt ist eine Anstellung in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Hier sind 34,9 % aller Internisten und Internistinnen tätig. Lediglich 24% führen noch eine Einzelpraxis.

Quellen und Informationen