Veröffentlicht: 30.05.2024 | Lesezeit: 4 Minuten
![Ein Mann hustet, während er mit der rechten Hand an seine Brust greift. Chronischer Husten kann die Lebensqualität von Betroffenen beeinträchtigen.](https://res-2.cloudinary.com/dyrjbwwbq/image/upload/c_fill/v1716980356/articles/20242905_ab-wann-ist-husten-chronisch_um8pbl.png)
Husten ist ein wichtiger Schutzreflex des Körpers und ein Symptom vieler Krankheiten. Jedoch ist längst nicht jeder Husten auch ein chronischer. Erfahren Sie, wann ein Husten als chronisch gilt, welche Ursachen er haben kann und was Sie dagegen tun können.
Was ist ein chronischer Husten?
Als chronisch gilt ein Husten je nach Definition dann, wenn er länger als drei bis vier beziehungsweise länger als acht Wochen andauert. Hält er mehr als drei Monate lang an, sollte dies auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden.
Bei der Diagnose wird unterschieden, ob sich für den chronischen Husten eine Ursache finden lässt. Ist für den Arzt oder die Ärztin keine zu erkennen, handelt es sich um einen sogenannten idiopathischen chronischen Husten
Typische Symptome von chronischem Husten
Je nach Ursache kann der chronische Husten ein trockener Reizhusten sein oder auch von Auswurf unterschiedlicher Farbe, Menge und Konsistenz begleitet werden. Der idiopathische chronische Husten ist dagegen meist ein reiner Reizhusten.
Patienten und Patientinnen beschreiben ihren Husten beispielsweise als bellend oder heiser, mitunter begleitet von hörbaren Atemgeräuschen. Manche Betroffene leiden über den Tag hinweg verteilt an Hustenattacken, andere eher zu bestimmten Tageszeiten oder im Rahmen bestimmter Aktivitäten, etwa während des Sports oder beim beziehungsweise nach dem Essen.
Neben dem eigentlichen chronischen Husten können weitere Symptome auftreten. So räuspern sich manche Patienten und Patientinnen vermehrt, klagen über Heiserkeit oder auch über ein Kloßgefühl im Hals. Als Folge heftiger Hustenattacken können zudem Kopfschmerzen, Übelkeit, tränende Augen und Erschöpfung hinzukommen. Heftige Hustenanfälle in der Nacht stören zudem einen erholsamen Schlaf. Außerdem können Sie bei den Betroffenen in schwerwiegenden Fällen zu einem ungewollten Abgang von Urin führen. Besteht ein chronischer Husten sehr lange, kann er also die Lebensqualität spürbar beeinträchtigen.
Chronischer Husten: Ursachen und Risikofaktoren
Es gibt eine Vielzahl von Erkrankungen, die mit chronischem Husten als Symptom einhergehen. Eine häufige Ursache sind Entzündungen in verschiedenen Abschnitten der Atemwege, wie sie etwa bei viralen und bakteriellen Infekten auftreten können. Folgen mehrere Infekte in kurzer Zeit aufeinander, husten Patienten und Patientinnen quasi durchgehend und leiden daher unter einem chronischen Husten.
Aber auch andere Erkrankungen der Lunge gehen mit chronischem Husten einher. Dazu zählen eine chronische Bronchitis, COPD, Tumore, Asthma und Allergien. Auch Tuberkulose kann sich durch einen anhaltenden Husten bemerkbar machen, der dann mitunter von blutigem Auswurf begleitet wird.
Nicht immer liegt die Ursache für den chronischen Husten jedoch in der Lunge. Auch eine Herzschwäche oder Gerinnungsstörungen wie die Bluterkrankheit führen mitunter zu Husten. Außerdem gibt es einige Medikamente, die Husten als Nebenwirkung haben können. Dazu zählen unter anderem Präparate aus der Gruppe der ACE-Hemmer.
Sind Sie aus beruflichen oder anderen Gründen öfter Schadstoffen wie Ozon, Feinstaub oder Giftstoffen in der Luft ausgesetzt, könnte auch hier die Ursache für Ihren chronischen Husten liegen.
Beim idiopathischen chronischen Husten sind verschiedene Risikofaktoren bekannt, die seine Entstehung begünstigen. Dazu zählen bei sensiblen Menschen unter anderem
- Temperaturschwankungen,
- trockene Luft oder
- Düfte,
die dann zur Hustenattacke führen. Ein erhöhtes Risiko haben außerdem Menschen, die berufsbedingt viel sprechen müssen wie Moderatoren und Moderatorinnen oder Lehrer:innen.
Möglichkeiten der Behandlung eines chronischen Hustens
Soweit die Ursache für den chronischen Husten bekannt ist, muss diese kurativ oder symptomatisch behandelt werden. Die konkrete Behandlung richtet sich dabei nach der zugrundeliegenden Erkrankung und der Form des Hustens.
Chronischen produktiven Husten können Sie mit Hustenlösern, die entweder synthetische Wirkstoffe oder natürliche Stoffe beispielsweise aus Thymian, Eukalyptus oder Pfefferminze enthalten, unterstützen. Belastet dagegen ein trockener Reizhusten die Betroffenen, können Hustenblocker Linderung bringen. Da diese aber oft nicht unproblematisch sind, sollten Sie vorher sogenannte Delmulzentia versuchen, Medikamente, die die Empfindlichkeit des Hustenfühlers im Körper reduzieren. Unterstützend gegen Ihre Beschwerden können Sie außerdem Dampfbäder besuchen, Salben zum Einreiben verwenden und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
Schwieriger ist die Behandlung von chronischem Husten, wenn keine Ursache bekannt ist. Hier steht vor allem die Linderung der Beschwerden im Fokus. Sind noch keine auslösenden Momente bekannt, hilft eventuell ein Hustentagebuch dabei, mögliche Quellen zu identifizieren – um diese dann bestmöglich vermeiden zu können. Gemeinsam mit Ärzten und Ärztinnen, aber auch mit Therapeuten und Therapeutinnen verschiedener Fachrichtungen können Sie außerdem Ihr Verhalten analysieren und anpassen.
Hilft das nicht, können Sie auch zu lindernden Medikamenten greifen. Diese sind jedoch nicht immer frei von Nebenwirkungen. So können Mittel mit bestimmten Wirkstoffen abhängig machen und werden daher eher selten bei chronischem Husten eingesetzt.
Quellen
- Ungeklärter chronischer Husten: https://www.gesundheitsinformation.de/ungeklaerter-chronischer-husten.html, aufgerufen am 12.05.2024
- Husten, chronisch: Krankheitsbild & Ursachen: https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/husten-chronisch/krankheitsbild-ursachen/, aufgerufen am 12.05.2024
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